Zugriffe: 1258

Presserainer: Sehr geehrter Wanderführer, Sie hatten ja im vorhinein einige Versprechungen bezüglich der Wanderung gegenüber der Abteilung gemacht, sind Sie der Meinung, daß diese erfüllt wurden?

Wanderführer: um es in knapper Worte zu fassen, ja meine Ankündigungen sind in vollem Umfang eingetreten. Die Wanderroute war abwechslungsreich, das Etappenziel "Auerbacher Schloß", lag in der Wertung als angenehme Sehenswürdigkeit weit vorn. Zeitlich lagen wir im Soll.

PR: Wie schätzen Sie die Wirksamkeit ihre Strategie >Zugfahren, wandern, Rast, Zugfahren< ein?

WF: Wie in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, ist das Zugfahren ein nicht mehr wegzudenkender, integraler Bestandteil der durchaus als beliebt zu bezeichnenden Fronleichnamsaktivitäten. Er ist absolut zielführend! Diesmal lautete das Ziel "Zwingenberg an der Bergstraße" und auch diesmal konnten die Deutsche Bahn entgegen ihres Images durch Pünktlichkeit und Verlässlichkeit punkten. Lediglich die Performace im Inneren war, sagen wir mal fragwürdig! Bei sommerlichen Aussentemperaturen die Heizung einzuschalten, ist nicht nur unter Energiespargesichtspunkten äußerst bedenklich.

PR: Es soll ja ordentlich auf und abgegangen sein mit der Wandergesellschaft, wie sehen Sie das?

WF: Exakt so war es geplant. Wenn man an die Bergstraße fährt, muss man mit einem ständigen auf und nieder rechnen. Nach dem zunächst steilen Aufwärtstrend, stagnierte allerdings die Route bereits und führte dann fast horizontal zum Wendepunkt der Wanderung, dem Auerbacher Schloß.

PR: Auch von dem sogenannten Etappenziel gab es bemerkenswertes zu hören, "spätrömische Dekadenz", so Kritiker sei dort vorzufinden gewesen.

WF: keinesweg römisch. Mittelalterlich vielleicht, wurde doch das Auerbacher Schloß von dem Grafen von Katzennelnbogen erbaut. Sich von des aufstiegs Mühen im Schatten niederzulassen, und Speis und Trank zu fröhnen, als dekadent zu bezeichnen, finde ich mehr als unzutreffend.

PR: Es soll auch zu Sport und Spiel gekommen sein, was war da genau Ihre Rolle?

WF: Zunächst wurde durch Frau Gitti Orgateam ein Ritter- und Burgfräulein-Quiz? für die jüngeren Teilnehmer angeboten, hier galt es Laub zu bestimmen und aus natürlichen Ressourcen damenhaften Schmuck und ritterliche Waffen herzustellen. Auf dem Burghof wurde dann ausgelassen mit einem Wurfball gespielt. Bis zu diesem Vorfall.

PR: Hier möchte ich noch einmal einhaken, man sagt ihr Eingreifen, habe weiteres Spiel verhindert, was genau hat sich zugetragen?

WF: Hierzu möchte ich nichts sagen.

PR: Gut dann sag ich's: Sie haben den Wurfball nach Anküdigung in den Brunnen geworfen.

WF: Ja, das stimmt leider, und ich kann hier nur noch einmal mein Bedauern gegenüber den enttäuschten Fans ausdrücken. Der Ball ist unrettbar auf der zweiundsechzig Meter tiefen Brunnensohle angekommen.* PR: Schließen wir dieses unrühmliche Kapitel, und wenden wir uns den weiteren Geschehnissen zu.

WF: Der Abstiegskampf drohte. Aber wir haben den Kampf tapfer angenommen, und uns durch die Weinberge zurück an den Ausgangspunkt gekämpft. Für viele war der Weg durch die sonnigen Lagen der "Riviera Deutschlands" das bezaubernste Erlebnis des Tages.

PR: Für die meisten dürfte das Schönste wohl das Eis am Brunnen am "Bunten Löwen" gewesen sein.

WF: Das mag sein, für die Kinder jedoch sollte dies der denkwürdigste Augenblick des Tages sein, denn Sie erhielten als Lohn ihrer Bemühungen Ritter- und Burgfräulein-Urkunden?.

PR: Das kann aber nicht alles gewesen sein, was waren denn die Folgen?

WF: Wer wandert soll auch gut speisen. Nach diesem Motto zog die Wandergesellschaft noch dem "Rebenhof" entgegen, wo ein erquikliches Mahl gereicht wurde. PR: Der Heimweg hatte keine Überraschungen mehr parat?

WF: Nein, nichts berichteswertes, keine Verluste, keine Krawalle. Alles nach Plan.

PR: ich danke für das Gespräch

WF: und ich erst. *anm. der Red: Es war keine Absicht, echt!